Der Tourismus in Nordrhein-Westfalen mit seinen vielfältigen Ausprägungen ist ein relevanter Faktor für die Wirtschaftsleistung bei uns im Westen. Darüber hinaus gehört er zu den beschäftigungsintensivsten Branchen und ist Visitenkarte und Aushängeschild für ein lebenswertes Nordrhein-Westfalen. Das Gastgewerbe ist sein wichtigster Leistungsträger. Ohne Gastronomie und Hotellerie ist Tourismus nicht denkbar. Deshalb bedeutet eine gute Tourismuspolitik denknotwendig auch eine Stärkung der professionellen Gastgeber.
Im Jahr 2017 belief sich der touristische Konsum in NRW auf 45,9 Milliarden Euro. Aufgrund der hohen Bevölkerungszahl und -dichte ist NRW selbst sein wichtigster Quellmarkt.
Auf Privatreisen entfallen ebenfalls rund zwei Drittel der Umsätze. Geschäftsreisende sind für rund 15 Prozent des Konsums verantwortlich.
Mit einer direkten Bruttowertschöpfung in Höhe von 18,1 Milliarden Euro trägt der Tourismus 2,9 Prozent zur gesamten Wirtschaftsleistung des Landes NRW bei.
Im Jahr 2017 waren insgesamt 467.800 Erwerbstätige in der Tourismuswirtschaft beschäftigt, das sind 5,0 Prozent aller in NRW erwerbstätigen Personen.
Unter Berücksichtigung indirekter Effekte stiegen die Bruttowertschöpfungseffekte auf 29,5 Milliarden Euro und der Beschäftigungseffekt auf rund 650.000 Arbeitsplätze.
Der Tourismusstandort Nordrhein-Westfalen muss nach der Pandemie wieder seine alte Stärke gewinnen und seine Wachstumspotenziale ausbauen, die ihm aufgrund seiner sehr guten Erreichbarkeit, seiner attraktiven Hotellandschaft, seinen großen Messestandorten und der diversen Veranstaltungsinfrastruktur gegeben sind. Ziel muss es sein, die Wachstumstreiber Städte-, Event- und Geschäftstourismus in nationalen wie international relevanten Quellmärkten neu und strategisch mit ausreichenden Mitteln zu positionieren.
Das von der Landesregierung ausgerufene Ziel, Spitzenreiter im nachhaltigen Tourismus in Deutschland zu werden, bedeutet ein klares Signal der Transformationsunterstützung für das Gastgewerbe zwischen Aachen und Porta-Westfalica.
Mobilität ist die Voraussetzung für Tourismus. Wenn beispielsweise immer mehr Brücken nicht mehr befahrbar sind, sich Züge wegen maroder Schienenanlagen verspäten, Staus Fahr- zu Stehzeiten machen, hat das neben Auswirkungen auf Mensch, Wirtschaft und Umwelt, auch solche auf den privaten wie den Geschäftsreiseverkehr in den betroffenen Regionen.
Deshalb muss der massive Investitionsstau in allen Bereichen der Verkehrsinfrastruktur so schnell als möglich gelöst werden. Das betrifft das Straßen- wie das Schienennetz, meint aber genauso den Aus- und Aufbau einer zukunftsfähigen E-Mobilität- wie Fahrradinfrastruktur
Das Land Nordrhein-Westfalen hat erkannt, dass enorme Anstrengungen unternommen werden müssen, um die Attraktivität unserer Innenstädte und Zentren zu erhalten oder wiederherzustellen. Die Corona-Pandemie hat diese Erkenntnis noch einmal vertieft. Ganz wichtige Faktoren bei der Vitalisierung spielen eine abwechslungsreiche Hotellerie und Gastronomie, ohne die ein pulsierendes Innenstadtleben nicht denkbar ist.
Dazu sind motivierende, Mut machende Anreize von der Politik zu schaffen und neue Allianzen zwischen Tourismus, Kultur, Kulinarik und Kreativwirtschaft zu schmieden und erfolgreich zu vermarkten.