Warum Entwicklungspläne im Gastgewerbe unverzichtbar sind

In der dynamischen und oft herausfordernden Arbeitswelt der Gastronomie und Hotellerie ist es für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, ihre Mitarbeiter nicht nur zu beschäftigen, sondern sie auch aktiv zu fördern. Ein gut durchdachter Entwicklungsplan für Mitarbeitende trägt dazu bei, deren Potenziale zu erkennen und gezielt zu fördern. Besonders in der Gastronomie, wo Flexibilität, Kundenorientierung und Teamarbeit im Mittelpunkt stehen, sind solche Pläne ein wertvolles Instrument, um die Fähigkeiten der Mitarbeiter zu stärken, ihre Motivation zu erhöhen und die Qualität des Betriebs insgesamt zu verbessern.

Warum Entwicklungspläne so wichtig sind

1. Mitarbeiterbindung und Motivation: Mitarbeitende, die wissen, dass sie die Möglichkeit haben, sich beruflich weiterzuentwickeln, bleiben länger im Unternehmen und zeigen mehr Engagement. Sie fühlen sich wertgeschätzt und sind motivierter, weil sie nicht nur „arbeiten“, sondern auch einen Plan für ihre Zukunft haben.
2. Verbesserung der Arbeitsqualität: Ein Entwicklungsplan hilft dabei, Fähigkeiten und Stärken der Mitarbeitenden systematisch zu verbessern. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen tragen zur Steigerung der Arbeitsqualität bei, was wiederum die Gästezufriedenheit erhöht.
3. Förderung von Quereinsteigern: Im Gastgewerbe gibt es viele Quereinsteiger, die möglicherweise keine klassische Ausbildung in der Branche haben. Ein Entwicklungsplan bietet die Möglichkeit, diese Mitarbeitenden gezielt zu qualifizieren und ihnen das nötige Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie für eine erfolgreiche Karriere in der Gastronomie benötigen.
4. Wettbewerbsfähigkeit sichern: Die Gastronomie und Hotellerie sind hart umkämpfte Märkte. Ein Team, das kontinuierlich geschult und weiterentwickelt wird, ist besser in der Lage, sich den Herausforderungen des Marktes zu stellen und innovative Lösungen zu finden.

Weiterbildung und Qualifizierung

Weiterbildung spielt eine entscheidende Rolle in der Personalentwicklung. Im Gastgewerbe sind die Anforderungen an das Fachwissen und die sozialen Kompetenzen der Mitarbeitenden hoch. Regelmäßige Weiterbildungen, ob in Form von Schulungen, Workshops oder externen Kursen, helfen dabei, die neuesten Trends und Techniken zu erlernen und das Qualitätsniveau zu halten. Für Servicekräfte kann es zum Beispiel um die Vertiefung von Wein- oder Cocktailwissen gehen, für Köche um innovative Kochtechniken oder neue Küchenstile.

Für Quereinsteiger ist der Bereich der Qualifizierung von großer Bedeutung. Da diese Mitarbeitenden oft nicht über eine klassische Ausbildung in der Gastronomie oder Hotellerie verfügen, müssen ihnen die Grundkenntnisse und speziellen Fertigkeiten der Branche vermittelt werden. Ein klarer Qualifizierungsplan kann dabei helfen, ihre individuellen Lücken zu schließen und sie schrittweise zu qualifizierten Fachkräften zu entwickeln.

Möglichkeiten und Tipps für gute Entwicklungspläne

1. Individuelle Zielsetzung: Jeder Mitarbeitende hat unterschiedliche Ziele und Bedürfnisse. Der erste Schritt bei der Erstellung eines Entwicklungsplans ist, diese individuellen Ziele zu ermitteln. In Gesprächen können Mitarbeitende gemeinsam mit Führungskräften festlegen, welche Fähigkeiten sie verbessern oder welche Karriereschritte sie erreichen möchten.
2. Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen: Plane regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen ein. Diese können entweder intern im Unternehmen stattfinden, z. B. durch erfahrene Kollegen oder externe Trainer, oder extern durch Kurse, Seminare oder Messen. Besonders in der Gastronomie und Hotellerie bieten sich themenspezifische Schulungen wie Barista-Workshops, Sommelierschulungen oder Hygieneschulungen an.
3. Mentoring und Coaching: Biete erfahrene Mitarbeitende als Mentoren an, die neue oder weniger erfahrene Kollegen unterstützen. Mentoring ist eine großartige Möglichkeit, praktisches Wissen und Erfahrung weiterzugeben und den Teamzusammenhalt zu fördern.
4. Praxisorientierte Entwicklung: Setze auf praktische Erfahrungen und Herausforderungen. Lass Mitarbeitende an speziellen Projekten mitarbeiten, wie der Planung eines Events, der Gestaltung einer neuen Speisekarte oder der Einführung neuer Arbeitsabläufe. So lernen sie in einem realen Kontext, Verantwortung zu übernehmen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
5. Regelmäßige Feedback-Gespräche: Eine regelmäßige Kommunikation ist entscheidend für den Erfolg eines Entwicklungsplans. Führungskräfte sollten mindestens einmal pro Quartal mit den Mitarbeitenden Feedback-Gespräche führen, um Fortschritte zu besprechen, Herausforderungen zu identifizieren und Ziele anzupassen.
6. Karrieremöglichkeiten aufzeigen: Zeige den Mitarbeitenden, welche Karriereschritte innerhalb des Unternehmens möglich sind. Dies könnte von der Beförderung zur Teamleitung bis hin zu einer Managementposition reichen. Mitarbeitende, die klare Perspektiven sehen, sind motivierter und engagierter.
7. Langfristige Ziele setzen: Ein Entwicklungsplan sollte nicht nur kurzfristige Ziele verfolgen, sondern auch auf langfristige Karriereschritte abzielen. So wird ein kontinuierlicher Lernprozess angestoßen, der die Mitarbeitenden dauerhaft an das Unternehmen bindet.
8. Förderung von Schlüsselkompetenzen: Achte darauf, dass der Entwicklungsplan nicht nur Fachkompetenzen, sondern auch soziale und persönliche Kompetenzen umfasst. Kommunikationsfähigkeit, Teamarbeit und Stressmanagement sind ebenso wichtig wie fachliche Fähigkeiten.
9. Technische und digitale Weiterbildung: Da die Digitalisierung auch in der Gastronomie zunehmend Einzug hält, ist es sinnvoll, Mitarbeitende in der Nutzung von Kassensystemen, digitalen Bestellprozessen oder Online-Reservierungstools zu schulen.

Checkliste für die Erstellung von Entwicklungsplänen:

• 1. Zielsetzung: Welche persönlichen und beruflichen Ziele hat der Mitarbeitende?
• 2. Bestandsaufnahme: Welche Stärken und Entwicklungsfelder hat der Mitarbeitende?
• 3. Schulungen und Weiterbildungen: Welche internen oder externen Fortbildungsmaßnahmen sind sinnvoll?
• 4. Praxisnahe Aufgaben: Welche Projekte oder Verantwortungen können dem Mitarbeitenden übertragen werden, um seine Fähigkeiten zu entwickeln?
• 5. Mentoring: Gibt es einen erfahrenen Kollegen, der den Mitarbeitenden unterstützen kann?
• 6. Regelmäßige Feedback-Gespräche: Wann finden die nächsten Gespräche statt, um Fortschritte zu besprechen?
• 7. Langfristige Karriereziele: Welche Karrieremöglichkeiten gibt es im Unternehmen für den Mitarbeitenden?
• 8. Schlüsselkompetenzen: Welche fachlichen und sozialen Kompetenzen sollten gefördert werden?
• 9.Digitale Weiterbildung: Welche digitalen Kompetenzen müssen gestärkt werden?

Fazit

Entwicklungspläne sind ein wertvolles Instrument, um Mitarbeitende in der Gastronomie langfristig zu fördern und zu motivieren. Sie bieten nicht nur einen klaren Fahrplan für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung, sondern stärken auch das Unternehmen, indem sie die Fähigkeiten und das Engagement der Mitarbeitenden steigern. Besonders in einer Branche, die so stark von gutem Service und Teamarbeit lebt, sind qualifizierte, engagierte und motivierte Mitarbeitende der Schlüssel zum Erfolg.