Teilhabe an Entscheidungen und Prozessen durch Teammitarbeiter im Gastgewerbe

In der heutigen Arbeitswelt gewinnt die Teilhabe von Mitarbeitenden an Entscheidungen und Prozessen zunehmend an Bedeutung – und das gilt auch für die Gastgewerblichen Branche. Besonders die jüngeren Generationen, wie die Generation Z und bald auch die Generation Alpha, legen großen Wert darauf, in ihrem Job mehr als nur einen „Arbeitsplatz“ zu haben. Sie wollen mitgestalten, Verantwortung übernehmen und in sinnstiftende Arbeit eingebunden sein.

Warum ist Teilhabe in der heutigen Zeit so wichtig?

Für die Generationen, die derzeit in den Arbeitsmarkt eintreten oder sich bereits darin befinden, sind Faktoren wie Sinnhaftigkeit, Mitgestaltungsmöglichkeiten und flache Hierarchien entscheidend für die berufliche Zufriedenheit. Viele junge Menschen wollen nicht nur Anweisungen befolgen, sondern aktiv dazu beitragen, das Unternehmen voranzubringen und ihre Ideen einfließen lassen.

Diese Entwicklungen sind im Gastgewerbe besonders relevant, da es hier oft darum geht, schnell zu reagieren, kreative Lösungen zu finden und ein dynamisches Arbeitsumfeld zu meistern. Wenn Mitarbeitende in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, fühlen sie sich stärker mit dem Betrieb verbunden, was zu einer höheren Motivation, besserer Leistung und langfristiger Bindung führen kann.

Die Bedeutung von sinnstiftender Arbeit

Neben der Teilhabe ist die Sinnhaftigkeit der eigenen Tätigkeit ein weiterer Schlüssel zur Motivation. Vor allem jüngere Mitarbeitende suchen nach einem tieferen Zweck in ihrer Arbeit. Sie wollen nicht nur arbeiten, um Geld zu verdienen, sondern einen positiven Beitrag leisten – sei es durch Kundenzufriedenheit, Nachhaltigkeit oder die Gemeinschaft im Team.

Für Gastgewerbliche Betriebe bedeutet das, dass sie die Werte und Mission des Unternehmens klar kommunizieren und aufzeigen sollten, wie die Arbeit jedes einzelnen Teammitglieds zu einem größeren Ziel beiträgt. Dabei können Themen wie Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung oder regionale Verbundenheit eine Rolle spielen.

Warum Teilhabe und Sinnstiftung zu einer Win-Win-Situation führen

• Stärkere Bindung: Mitarbeitende, die sich aktiv an Entscheidungen beteiligen dürfen, identifizieren sich stärker mit dem Unternehmen und fühlen sich wertgeschätzt.
• Kreativität und Innovation: Durch die Einbindung des Teams in Entscheidungsprozesse können neue Ideen und kreative Lösungen entstehen, die den Betrieb voranbringen.
• Motivation und Eigenverantwortung: Teilhabe fördert das Verantwortungsbewusstsein und steigert die Motivation, weil die Mitarbeitenden spüren, dass ihre Meinung zählt und sie Einfluss nehmen können.
• Geringere Fluktuation: Einbindung und Sinnstiftung können dazu beitragen, die Fluktuation zu senken, weil die Mitarbeitenden sich nicht nur als „Arbeitskräfte“, sondern als wertvolle Mitglieder des Teams sehen.

Tipps, wie man Teilhabe im Gastgewerbe integriert

1. Regelmäßige Teambesprechungen:
   • Halte wöchentliche oder monatliche Meetings ab, in denen das Team über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Erfolge informiert wird. Lass dabei genügend Raum für Ideen und Feedback der Mitarbeitenden.
2. Feedback-Kultur fördern:
   • Schaffe eine offene Feedback-Kultur, bei der nicht nur das Management Rückmeldungen gibt, sondern auch die Mitarbeitenden ihre Ansichten zu Prozessen und Abläufen äußern können. Wertschätze diese Meinungen und setze sinnvolle Vorschläge um.
3. Projektverantwortung übertragen:
   • Gib einzelnen Mitarbeitenden die Verantwortung für kleinere Projekte oder Aufgabenbereiche, wie z.B. die Gestaltung des Wochenendangebots oder die Planung eines Events. Das fördert die Eigenverantwortung und bringt frischen Wind in den Betrieb.
4. Gemeinsame Entscheidungen treffen:
   • Beziehe das Team bei wichtigen Entscheidungen ein, die den Arbeitsalltag betreffen. Zum Beispiel bei der Auswahl von Lieferanten, der Gestaltung der Speisekarte oder bei der Schichtplanung. Dies stärkt das Gefühl der Mitbestimmung.
5. Sinnhafte Ziele setzen:
   • Kommuniziere regelmäßig die Vision und Mission des Unternehmens und zeige auf, wie jede*r Einzelne dazu beiträgt. Stelle sicher, dass die Arbeit für das Team sinnvoll und nachvollziehbar ist, sei es in der Gastfreundschaft, im Umweltschutz oder im sozialen Engagement.
6. Austausch zwischen Abteilungen fördern:
   • Ermutige den Austausch zwischen Servicepersonal, Küche und Management. Gemeinsame Schulungen, Workshops oder gemeinsame Aktionen fördern das Verständnis füreinander und eröffnen neue Perspektiven auf Abläufe.
7. Innovationsworkshops oder Ideensitzungen:
   • Veranstalte regelmäßig Innovationsworkshops, bei denen das Team Vorschläge einbringen kann, wie der Betrieb verbessert werden kann. Diese Ideen sollten ernsthaft geprüft und, wenn möglich, umgesetzt werden.
8. Transparente Kommunikation:
   • Informiere das Team über betriebliche Entwicklungen, Umsatzziele und Herausforderungen. Transparenz fördert Vertrauen und zeigt den Mitarbeitenden, dass sie Teil eines größeren Ganzen sind.
9. Fortbildungen und Mentoring anbieten:
   • Investiere in die Weiterentwicklung deiner Mitarbeitenden, indem du Schulungen oder Mentoring-Programme anbietest. Dies zeigt, dass das Unternehmen langfristig in ihre Fähigkeiten investiert und stärkt die Verbundenheit.

Fazit

Teilhabe an Entscheidungen und Prozessen sowie die Sinnhaftigkeit der Arbeit spielen für die jüngeren Generationen eine zentrale Rolle. Gastronomiebetriebe, die diese Werte in ihrer Unternehmenskultur verankern, profitieren von motivierten, engagierten Mitarbeitenden, die bereit sind, das Unternehmen voranzubringen. Mit kreativen Ansätzen, offener Kommunikation und einer starken Feedback-Kultur kann Teilhabe erfolgreich in den Arbeitsalltag integriert werden – zum Wohl des Unternehmens und des Teams.