Die „Welt“ berichtete mit exklusiven Informationen über den Lehrlingsmangel. Im August waren nach Informationen der Zeitung demnach bundesweit noch deutlich über 100.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Ein Grund, so die Welt-Redaktion, sei der grundsätzliche Mangel an Berufsabgängern infolge des Geburtenrückgangs der vergangenen Jahrzehnte. Zudem gelte jungen Menschen die duale Ausbildung oft als wenig attraktiv. Viele ziehen nach dem Abitur ein Hochschulstudium vor. Im Wintersemester 2015/16 waren in Deutschland 2,758 Millionen Menschen an einer Hochschule eingeschrieben, 141.000 oder fünf Prozent mehr als vor zwei Jahren.
Ein gewichtiger Grund, den der DEHOGA Bundesverband in der Zeitung bestätigte: „Abgesehen vom demografischen Wandel ist auch die von der Politik forcierte Glorifizierung des Studiums verantwortlich“, klagte Sandra Warden, Geschäftsführerin beim DEHOGA Bundesverband. „Studieren ist gut – duale Ausbildung ist aber nicht schlechter!“ Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels wünsche man sich mehr Rückenwind von der Politik. Die duale Ausbildung müsse aufgewertet werden.
Unterstützung dieser Kritik kam von weiteren Verbänden des Mittelstandes, etwa dem HDE und dem ZDH.