Weil der gedruckte Impfpass während der Pandemie ein immer wichtigeres Ausweisdokument für den Zugang zu vielen Bereichen des öffentlichen Lebens ist, bieten Kriminelle ge- oder verfälschte gedruckte Impfausweise zum Kauf an. Die Nutzung solcher Impfausweise ist strafbar! Um sich selbst, seine Beschäftigten, den Betrieb und andere Gäste zu schützen und vor Unannehmlichkeiten zu bewahren, gibt die Polizei einige Tipps, wie man Fälschungen erkennen kann.
Besondere Punkte
Auch wenn das Gastgewerbe keine vertieften Kontrollen hinsichtlich der Richtigkeit der Nachweis-Dokumente durchführen kann, weist die Polizei auf einige wichtige Punkte in Bezug auf Impfabstände, Impfdatum, Etiketten, eingelegte Seiten, Stiftfarbe und Dicke hin, denen man besondere Beachtung schenken sollte, um Fälschungen von gedruckten Impfzertifikaten zu erkennen:
Vorab:
Die allermeisten Gäste haben ihr Impfzertifikat digitalisiert und auf ihrem Smartphone gespeichert. Über die vom Land NRW empfohlene CovPass-App oder andere digitale "Scan-Lösungen" können die Daten einfach überprüft werden. Es gibt nur noch wenige Gründe, auf ein "analoges" Impfdokument zurückzugreifen. Deshalb sollte man besonders aufmerksam sein, wenn Gäste den gedruckten Impfausweis als Dokument vorlegen!
Impfabstände
Normalerweise beträgt der Impfabstand bei den mRNA-Imfpstoffen (z.B. von Moderna und BioNTech Pfizer) drei bis sechs Wochen, bei einem Vektor-Impfstoff (z.B. von AstraZeneca) kann der Impfabstand bis zu 12 Wochen betragen. Die meisten gefälschten Impfpässe enthalten zwei Impfungen mit Biontech – das liegt auch daran, dass hier zu Beginn die Etiketten selbst gedruckt werden mussten.
Impfdatum
Wann wurde die erste Impfung durch wen datiert? Hausärztinnen und Hausärzte impfen erst seit Anfang April 2021. Auch im Impfzentrum können Ärztinnen und Ärzte mit ihrem Praxisstempel kennzeichnen. Es lohnt die Nachfrage, wo die Kundin oder der Kunde geimpft wurde. Bei gefälschten Pässen sind nicht selten zwei verschiedene Ärztinnen oder Ärzte eingetragen.
Etiketten
Die Etiketten tragen mittlerweile ein Wasserzeichen und der Impfstoff von Moderna einen 2D-Code. Zu Beginn mussten die Etiketten von den Impfzentren/ Arztpraxen selbst ausgedruckt werden. Hier fällt die Überprüfung schwerer.
Eingelegte Seite
Die Impfpässe sind geheftet („getackert“). Durch Öffnung der Klammern kann eine Originalseite eines anderen Impfpasses eingelegt werden. Verbogene Heftnadeln oder ausgefranste Löcher können ein Indiz dafür sein, dass der Pass einmal auseinandergebaut wurde.
Stiftfarbe und -dicke
Ge- oder verfälschte Pässe werden meist mit unzureichenden Inhalten verkauft. Eine Arztunterschrift ist vorhanden, ein Datum nicht. Dieses muss in diesen Fällen vom Käufer nachgetragen werden. Deshalb überprüfen Sie die Farbe und Dicke des Stiftes. Bei Abweichungen könnte die Möglichkeit der Manipulation bestehen.
Hinweise für den Verdachtsfall im Rahmen einer Kontrolle
- Informieren Sie die Polizei und wählen Sie den Notruf 110.
- Die Strafverfolgungsbehörden werden entsprechenden Hinweisen konsequent nachgehen.
<link file:5150 download>Hier finden Sie die vollständige Information des Landeskriminalamtes NRW...