Auch im aktuellen Jahr hinkt das Weihnachtsgeschäft dem des Vorcoronajahres 2019 hinterher. Das ist eines der Ergebnisse einer DEHOGA-Umfrage, die Anfang des Monats bundesweit durchgeführt wurde und an der sich aus Nordrhein-Westfalen mehr als 1.000 Unternehmer aus dem Gastgewerbe beteiligten. Danach entwickelt sich das Geschäft zum Jahresende bei mehr als der Hälfte (55,0%) schlechter als im Vorcoronajahr, bei 26,8 Prozent bleibt es gleich, bei lediglich 18,2 Prozent der teilnehmenden Unternehmer verbessern sich die Geschäfte. „Die Bescherung ist ausgeblieben. Es bleibt dabei, wir sind noch weit von 2019 entfernt. Der Krisenmodus mit hohem Kostendruck und Arbeitskräftemangel hält an. Das gilt neben den letzten Monaten auch für das aktuelle Weihnachtsgeschäft“, betont Patrick Rothkopf, Präsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen. Wie IT NRW als statistisches Landesamt kürzlich mitteilte, war der September-Umsatz im Gastgewerbe real um 13,6 Prozent niedriger als im September 2019. „Der September steht stellvertretend für das ganze Jahr. Die wirtschaftliche Erholung geht nur langsam vorwärts, die Kostensteigerungen fressen Umsatzzuwächse auf, wir werden absehbar das vierte Jahr in Folge zweistellige reale Umsatzverluste zu verkraften haben“, so Rothkopf.
Die Umfrage des Hotel- und Gaststättenverband zeigt auch, dass sich Weihnachtsfeiern vom Weihnachtsgeschäft insgesamt etwas zu entkoppeln scheinen: Sowohl bei privaten Feiern (50,1%) als auch bei Firmenfeiern (59,3%) wurde die Entwicklung als schlechter beschrieben, lediglich 13,8 Prozent bzw. 15,2 Prozent meldeten eine bessere Entwicklung. Demgegenüber meldeten in Bezug auf die Reservierungslage zu Weihnachten und Silvester immerhin 45,8 Prozent eine sehr gute/gute Buchungslage, 31,9 Prozent zeigten sich zufrieden und „nur“ 22,3 Prozent bewerteten sie als schlecht/sehr schlecht.
Auf das Weihnachtsgeschäft 2024 blickt Rothkopf skeptisch und kritisiert das voraussichtliche Ende des reduzierten Mehrwertsteuersatzes von sieben Prozent auf Speisen: „Unabhängig davon, dass eine gleiche Mehrwertbesteuerung auf alle Speisen gerecht wäre, werden wir sehen, dass der Sprung auf 19 Prozent Mehrwertsteuer im Restaurant zu einer „Konsolidierung ohne Sinn“ in der Branche führen wird. Und die dann notwendigen Preisanpassungen werden auch das kommende Weihnachtsgeschäft belasten.“