„Wer Filter und andere technische Anlagen fördert und damit hilft, unseren Gästen wieder mehr Sicherheit für den Aufenthalt in unseren Betrieben zu geben und darüber hinaus die Voraussetzungen schafft, dass eine Innovationsklausel zu neuen Lockerungen führt, der hat unsere Unterstützung. Je schneller die Ideen zur Realität werden, umso besser und wichtiger", unterstreicht Bernd Niemeier, Präsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen die Haltung von Gastronomen und Hoteliers in NRW. Der Hotel- und Gaststättenverband sieht hierin für die Branche die Chance auf eine neue Normalität, die an die alte Schritt für Schritt wieder anknüpft. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hatte ins Gespräch gebracht, eine Innovationsklausel in die Corona-Schutzverordnung aufzunehmen und innovative Filter zum Beispiel für Gastronomie oder Einzelhandel zu fördern.
Das Gastgewerbe in Nordrhein-Westfalen sieht sich durch die Corona-Krise vor den anstehenden kühlen und nassen Jahreszeiten vor besondere Herausforderungen gestellt. „Wir stehen jetzt in Herbst und Winter vor einem Dilemma: Gefühlt ist es draußen unkomfortabel und sicher und drinnen komfortabel und unsicher. Wir brauchen also Maßnahmen, die draußen den Komfort erhöhen und drinnen Maßnahmen, die den Gästen die Unsicherheit nehmen. Die Förderung von nachhaltigen Lösungen, die genau diese Ziele erreichen, wären eine große Hilfe“, so Bernd Niemeier. Der DEHOGA Nordrhein-Westfalen kann sich das für Filteranlagen für den Innenbereich von Gaststätten, Hotels oder Diskotheken genauso vorstellen wie für innovative technische Anlagen im Außenbereich. Um die trotz finanzieller Unterstützung absehbar hohen Investitionen für die Betriebe „rechenbar“ zu machen, setzt der Hotel- und Gaststättenverband zudem darauf, dass mit den technischen Innovationen auch Anpassungen der Coronaschutz-Verordnung einhergehen. „Wir haben durch die Mindestabstände in den gastronomischen Betrieben im Schnitt 44 Prozent der Plätze verloren. Eine technische Lösung, die „nur“ die Unsicherheit der Gäste reduziert, wäre schön, aber bei weitem nicht genug. Richtig sinnvoll wird ein solches Programm, wenn zum Beispiel die Mindestabstände aufgrund technischer Innovationen fallen. Vielleicht würden solche Lösungen auch den Fahrplan für die Eröffnung von Clubs und Discotheken beschleunigen“, so Niemeier.
Die Lage im Gastgewerbe ist trotz Lockerungen immer noch sehr angespannt. Nach einer Umfrage des DEHOGA, an der sich deutschlandweit rund 7.200 Unternehmer*innen beteiligten, davon knapp 900 Gastronomen, Hoteliers und Caterer aus NRW, werden die Umsätze in diesem Jahr über 50 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr. Rund zwei Drittel der Umfrage-Teilnehmer*innen sehen sich in ihrer Existenz bedroht. „Wir leiden immer noch sehr darunter, dass der für Nordrhein-Westfalen so wichtige Geschäftsreiseverkehr, zu dem auch das Messegeschäft gehört, fast zum Erliegen gekommen ist. Das setzt uns sehr zu. Deshalb brauchen wir alle Maßnahmen, die geeignet sind, das Ausgehen im Herbst und Winter draußen wie drinnen sicher und komfortabel zu machen“, beschreibt Niemeier die Lage der Branche.