Jetzt dürfen „alle wieder rein“. Nach Geschäftsreisenden, die auch in den letzten Wochen in den Beherbergungsbetrieben zwischen Rhein und Weser übernachten konnten, können ab diesem Montag auch Privatreisende in Hotels, Pensionen und Gasthäuser beherbergt werden, allerdings mit deutlichen Beeinträchtigungen, zum Beispiel durch erhöhte Hygiene-Anforderungen. „Theoretisch können alle wiederkommen. Praktisch sind wir von der alten Normalität leider noch sehr weit entfernt“, weiß Bernd Niemeier, Präsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen. „Denn entscheidend ist das Zusammenspiel von Rahmenbedingungen und Möglichkeiten. Das gilt sowohl für Geschäfts- wie auch privaten Übernachtungen."
Vieles gut
Die nordrhein-westfälischen Beherbergungsbetriebe können ihre Türe im Gegensatz zu anderen Bundesländern ohne maximale Belegungsraten oder eine Wiederbelegungssperre, innerhalb derer ein Zimmer nicht bezogen werden darf, öffnen. „Die nordrhein-westfälische Lösung findet im Wesentlichen einen guten Mittelweg zwischen Schutz und Wirtschaftlichkeit", findet Bernd Niemeier.
Und zum Monatsende: Wellness
Für die kommenden Wochen mit verlängerten Wochenenden um Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam sowie die anstehenden Sommerferien erhofft sich der DEHOGA vor allen Dingen in den „Ferienregionen wie dem Hochsauerland, der Eifel oder dem Teutoburger Wald“ einen Anschub für die Buchungslage. „Wir setzen darauf, dass viele aus NRW oder aus anderen Regionen oder dem Ausland ihren Sommerurlaub bei uns verbringen, auch wenn wir keine traditionelle Sommerdestination wie die Nordsee oder die Alpen sind“, formuliert Bernd Niemeier. Und weil auch Wellness-Hotels in der Lage sind, Gästebewegungen mindestens so gut wie Freizeitparks steuern zu können, fordert der DEHOGA, dass zum Monatsende alle Wellness-Angebote in den Hotels wieder möglich sein müssen.
Perspektiven düster: Direkte Hilfen weiter notwendig
Wegen der absehbar schwierigen Gesamtsituation in allen Bereichen des Gastgewerbes fordert der DEHOGA weiterhin direkte staatliche Hilfen. „Ohne zusätzliche konkrete Unterstützung durch den Staat werden es viele Betriebe nicht überleben“, ist sich Bernd Niemeier sicher. "Zudem brauchen wir einen gesetzlichen Anspruch, um das Pachtrisiko, nicht mehr länger alleine tragen zu müssen, sondern mit den Verpächtern zu teilen." Der DEHOGA geht davon aus, dass 30 Prozent der Betriebe bei ausbleibender Unterstützung je nach weiterer Entwicklung der Corona-Krise vor dem Aus stehen.