Neue Tourismuszahlen: Hotellerie weiterhin massiv betroffen

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Könnte man Geschäftsjahre streichen, wäre 2020 das erste, was einem für das Gastgewerbe einfiele. Besonders betroffen sind Hotels und Pensionen. Das zeigen die neuen Übernachtungszahlen des Statistischen Landesamts IT NRW für den Monat Oktober: 42,1% weniger Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr.

Die Lage auf dem nordrhein-westfälischen Beherbergungsmarkt bleibt desaströs. Nach Angaben von IT NRW, dem Statistischen Landesamt in Nordrhein-Westfalen, war im Oktober 2020 die Zahl der Übernachtungen in den nordrhein-westfälischen Beherbergungsbetrieben mit 2,9 Millionen um 42,1 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Der Rückgang bei den Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland (231.998) bei 78,9 Prozent. Die Gesamtzahl der Gästeankünfte war mit 1,0 Millionen um 52,1 Prozent niedriger als im Vorjahr (darunter 93 059 ausländische Gästeankünfte: −81,7 Prozent). Ähnlich katastrophal sind die Zahlen für die ersten zehn Monate: Von Januar bis Oktober 2020 besuchten rund 10,4 Millionen Gäste die Beherbergungsbetriebe und Campingplätze in Nordrhein-Westfalen. Das waren 48,9 Prozent weniger Besucher als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Übernachtungen war mit 26,3 Millionen um 41,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Die beiden "Lock-Monate" November und Dezember sind also noch nicht enthalten und werden das Gesamtbild noch verschlechtern. "2020 war für uns ein verlorenes Jahr", konstatiert Kurt Wehner, Landesgeschäftsführer des DEHOGA Nordrhein-Westfalen.

Anpassung von Gewerbemiet- und Pachtverhältnissen wichtiges Signal
Angesichts der Situation, die sich vor allen Dingen in den vom Geschäftsreiseverkehr geprägten Städten und Kreisen noch herausfordernder darstellt, hofft der DEHOGA Nordrhein-Westfalen auf eine langsame Normalisierung nach erfolgreichen Lockdown-Maßnahmen und mittelfristig durch weitere Maßnahmen wie flächendeckende Impfungen. "Bis dahin werden wir aber weiter auf staatliche Hilfen angewiesen sein. Sonst haben wir keine Überlebenschance. Deshalb ist es ein wichtiges und begrüßenswertes Signal der Politik, dass es Verbesserungen bei Gewerbemiet- und Pachtverhältnissen geben wird", hält Wehner fest. Im Beschluss vom 13. Dezember 2020 hatte es hierzu geheißen: Für Gewerbemiet- und Pachtverhältnisse, die von staatlichen Covid-19 Maßnahmen betroffen sind, wird gesetzlich vermutet, dass erhebliche (Nutzungs-)Beschränkungen in Folge der Covid-19-Pandemie eine schwerwiegende Veränderung der Geschäftsgrundlage darstellen können. Damit werden Verhandlungen zwischen Gewerbemietern bzw. Pächtern und Eigentümern vereinfacht“). Der entsprechende Gesetzentwurf soll noch in dieser Woche vom Bundestag und Bundesrat verabschiedet werden. Der DEHOGA hatte sich auf Bundes- wie auf Länderebene zusammen mit dem Handelsverband seit März für eine angemessene Risikoverteilung zwischen Verpächtern und Pächtern eingesetzt.   

Ansprechpartner: Thorsten Hellwig, Pressesprecher