November-Lockdown: Und jetzt?

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Der DEHOGA NRW hat sich an die NRW-Landesregierung und alle Landtagsabgeordneten gewendet und eindringlich Perspektiven für die Zeit nach dem November-Lockdown für das Gastgewerbe gefordert. Daneben stellte der Verband klar, dass die angekündigten Entschädigungszahlungen schnell, umfänglich und unbürokratisch erfolgen müssen.

Der seit gestern geltende "Lockdown-Light" mit Schließung aller gastronomischen Betriebe und der Einschränkungen von Beherbergungen hat das gastgewerbliche Leben zwischen Rhein und Weser für den November nahezu abgeschaltet. Der DEHOGA NRW (Hotel- und Gaststättenverband) kritisiert die Maßnahmen weiterhin als nicht verhältnismäßig. In einem offenen Brief hat sich der Verband jetzt an Ministerpräsident Armin Laschet uns sein Kabinett sowie alle Abgeordneten des nordrhein-westfälischen Landtags gewendet und Perspektiven gefordert, wie es nach November mit der Branche weitergehen wird.

Regeln für Entschädigungszahlungen dringend benötigt

Neben der Frage, wie es nach November mit der Branche weitergeht, fordert die Branche Informationen, wie die angekündigten Entschädigungszahlungen in Höhe von bis zu 75 Prozent, die für das Sonderopfer, das die Branche durch die Schließungen gerade erbringt, fließen sollen. Bernd Niemeier, Präsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen, weist auf die im November fällig werdenden Zahlungen hin, die "ohne - nennenswerte - Umsätze" nicht mehr getätigt werden können. "Wir brauchen schnell klare Regelungen für Hoteliers und Gastronomen, wie entschädigt wird. Und dann muss ebenso schnell, umfänglich und unbürokratisch ausbezahlt werden."

Der Countdown läuft
Von den politischen Entscheidungsträger*innen im Land erwartet der Hotel- und Gaststättenverband darüber hinaus Perspektiven, die über den November hinausreichen. "Mit Ende dieses Monats wird das Virus nicht verschwunden sein. Es wird uns leider noch viele Monate begleiten, deshalb müssen wir alle mit ihm leben lernen. Und lebenlernen kann nicht bedeuten, im Lockdown einzufrieren", betont Niemeier. "Wir brauchen deshalb schnell und frühzeitig eine Perspektive für das, was mit und ab dem Dezember auf uns zukommt! Gastronomen, Hoteliers, Club- und Diskothekenbetreiber, Caterer und Ihre Hundertausenden von Beschäftigten wollen wissen, welche Szenarien die Politik mit welchen Konsequenzen erarbeitet, damit wir uns darauf einstellen können. Die Politik muss uns sagen, wie sie die  Verlängerung oder einen weiteren Lockdown verhindern will. Der November hat nur 30 Tage. Der Countdown läuft also", so Niemeier.

Weiterhin Teil der Lösung - mit Luftreinigern noch mehr
Die Branche sieht sich indes immer noch als Teil der Lösung. "Wir haben in der Vergangenheit mit unseren Hygiene- und Schutzkonzepten gezeigt, dass wir nicht zu einem erhöhten Infektionsgeschehen beigetragen haben. Mehr noch: Ausgehen war und ist bei uns sicherer als im unkontrollierten Privatbereich", so Niemeier und verweist auf Aussagen des Robert-Koch-Institut, dass Infektionen vor allen Dingen im unkontrollierten privaten Umfeld entstünden. Um Gastronomie und Hotellerie zu noch sichereren Räumen zu machen, setzt sich die Branche dafür ein, die Förderung technischer Anlagen zur Luftreinigung so schnell als möglich auf den Weg zu bringen und der Innovationsklausel der Coronaschutzverordnung Leben einzuhauchen. "Lassen Sie die Innovationsklausel nicht zu einem „Paragrafen-Tiger“ verkommen, sondern sorgen Sie für eine pragmatische Nutzbarkeit dieser Klausel durch unsere Betriebe und fördern Sie zeitnah diese Geräte. Im Frühjahr ist es zu spät. Wir brauchen sie jetzt", unterstreicht Niemeier.

Auch Beschäftigte brauchen Perspektiven
Der DEHOGA in Nordrhein-Westfalen befürchtet neben der Schließung von tausenden Betrieben und dem Verlust der vielfältigen gastgewerblichen Struktur, dass Zehntausende Mitarbeiter*innen der Branche den Rücken kehren könnten, weil ihnen keine beruflichen Perspektive aufgezeigt wird. Gleiches gilt für Schulabgänger*innen, die mit dem Gedanken an eine Ausbildung im Gastgewerbe gespielt haben. "Eine Branche, die sich als Manövriermasse der Politik fühlt, die immer als erste geschlossen und als letzte geöffnet wird, verliert an Attraktivität. Auch deshalb brauchen wir Perspektiven. Planungssicherheit ist nicht nur für unsere Betriebe, sondern auch für unsere Beschäftigten ganz wesentlich", schließt Bernd Niemeier.

Ansprechpartner: Thorsten Hellwig, Pressesprecher