Tourismus NRW: Übernachtungen auf historischem Tief

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Es war abzusehen. Das Jahr 2020 hat dem Tourismus in Nordrhein-Westfalen einen coronabedingten historischen Absturz "beschert". In Zahlen ausgedrückt: 54,9 Prozent weniger Besucher und 46,5 Prozent weniger Übernachtungen als im Jahr 2019. DEHOGA erwartet weiter angemessene Hilfen und einen Perspektivplan für das Gastgewerbe sowie mehr Impfungen und Schnelltests. Diskussion über Osterurlaub mehr als ärgerlich.

Sowohl die Zahl der Gäste als auch die der Übernachtungen im NRW-Tourismus fielen im Jahr 2020 auf ein historisches Tief. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, verbuchten die Beherbergungsbetriebe und Campingplätze mit 11,0 Millionen Gästen mit 28,5 Millionen Übernachtungen so niedrige Ergebnisse wie seit 30 bzw. 35 Jahren nicht mehr. Das waren 54,9 Prozent weniger Besucher und 46,5 Prozent weniger Übernachtungen als im Jahr 2019. „Es war abzusehen, dass der Übernachtungseinbruch im letzten Jahr historisch hoch ausfallen würde. In Nordrhein-Westfalen, in dem der nationale wie internationale Geschäftsreiseverkehr eine besonders exponierte Rolle spielt, haben uns die Corona-Beschränkungen und der zum Erliegen gekommene Geschäftstourismus besonders arg zugesetzt. Nach diesem desaströsen Jahr sind die Konten leer, die Schulden gestiegen und Zehntausende Existenzen in der Branche gefährdet. Wegen der Verlängerung des Lockdowns für Hotellerie und Gastronomie werden die staatlichen Hilfen und deren schnelle Auszahlung immer wichtiger. Parallel dazu erwarten wir bei sinkenden Inzidenzen einen Perspektivplan für das Gastgewerbe, mehr Impfungen und Schnelltests“, fordert Bernd Niemeier, Präsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen.

Von dem Rückgang der Gästezahlen waren im Jahr 2020 alle Betriebsarten betroffen. Hotels verbuchten 7,0 Millionen Ankünfte und 11,2 Millionen Übernachtungen weniger als ein Jahr zuvor. Die höchsten prozentualen Rückgänge waren für „Hütten, Jugendherbergen u. Ä.” (Ankünfte: −66,5 Prozent; Übernachtungen: −65,7 Prozent) zu konstatieren.

Im Dezember 2020 war die Zahl der Übernachtungen in den nordrhein-westfälischen Beherbergungsbetrieben mit 931 808 um 75,8 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Wie die Statistiker mitteilen, lag der Rückgang bei den Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland (84 424) bei 90,8 Prozent. Die Gästezahl sank um 88,0 Prozent auf 218 868 (darunter 24 860 ausländische Gäste; −94,8 Prozent).

Die Diskussion, ob Osterurlaube schon jetzt "abgeblasen" werden sollen, empfindet der Hotel- und Gaststättenverband als überflüssig und inakzeptabel. „Wir brauchen eine seriöse und verlässliche Gesamtstrategie für einen Re-Start des Gastgewerbes. Diese Strategie muss einerseits die positive Entwicklung der Inzidenzen in den letzten Wochen berücksichtigen und andererseits so ausgerichtet sein, dass der Öffnung kein neuerlicher Lockdown zwei Wochen später folgt. Das ist die Erwartung von Zehntausenden Unternehmern und Hundertausenden Beschäftigten und Auszubildenden an die Politik. Einzelverlautbarungen, die schon jetzt den Osterurlaub deutschlandweit abblasen wollen, sind das Gegenteil von einem Gesamtplan. Sie kommen zur Unzeit und sind mehr als ärgerlich in dieser für unsere Branche so angespannten von Unsicherheit geprägten Situation“, so Bernd Niemeier.

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Ansprechpartner: Thorsten Hellwig, Pressesprecher