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Die Gewerkschaft NGG beklagt, dass im Gastgewerbe zu niedrige Löhne gezahlt werden. DEHOGA-NRW Präsident Niemeier verweist auf stark gestiegene Beschäftigtenzahlen, die vielen Arbeitsmöglichkeiten auch für Ungelernte und fordert: „Macht Euch mit uns für die reduzierte Mehrwertsteuer von sieben Prozent stark, dann haben wir mehr Luft, höhere Löhne zu zahlen.“

Das Gastgewerbe gehört zu den Branchen, in denen die Beschäftigtenzahlen stark angestiegen sind. Allein in Nordrhein-Westfalen kletterte die Zahl der Beschäftigten in den letzten zehn Jahren um rund ein Drittel auf über 400.000. „Die Angebotsbreite der Arbeiten bei uns in der Branche in Gastronomie und Hotellerie ist enorm: Von der ungelernten Hilfskraft über den ausgelernten Koch oder die Restaurantfachfrau bis zum Küchenchef oder Hotel-Direktor ist die Spanne in unseren Betrieben riesig. Wir bieten viele Einstiegsmöglichkeiten, gerade für ungelernte Kräfte, in den ersten Arbeitsmarkt. Stellen, die es woanders gar nicht mehr gibt. Es kommt nicht von ungefähr, dass auch viele Geflüchtete ihren ersten sozialversicherungspflichtigen Job im Gastgewerbe gefunden haben“, erklärt Bernd Niemeier, Präsident des DEHOGA Nordrhein-Westfalen und verweist zudem darauf, dass trotz der vielen neuen Beschäftigten der Arbeitskräftemangel die größte Herausforderung für die Branche bleibt. „Viele Stellen in den Städten, aber auch auf dem Land sind unbesetzt. Wir sind auf der ständigen Suche. Bei uns muss keine ausgelernte Kraft zum Mindestlohn arbeiten. Wer es trotzdem noch tut, hat unzählige Chancen im Land, sich zu verändern“, unterstreicht Bernd Niemeier.

7% für höhere Löhne
Bernd Niemeier verweist auf den hohen Kostendruck in der Branche: „Wir würden unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gerne höhere Löhne zahlen, aber wenn das Wiener-Schnitzel 30 Euro kosten würde, will es keiner mehr bezahlen.“ Einen Weg, den Kostendruck etwas zu reduzieren, sieht der DEHOGA in einer reduzierten Mehrwertsteuer von sieben Prozent für jede Art von Essen: „Es ist ein Gebot eines fairen Wettbewerbs, dass das Schnitzel in der Gaststätte nicht mit 19 Prozent und das vom Metzger mit sieben Prozent „belegt“ ist. Die sieben Prozent würde meine Kolleginnen und Kollegen aber darüber hinaus auch in die Lage versetzen, die Steuer-Ersparnis in den Betrieb und die Mitarbeiter und damit in höhere Löhne zu investieren“, so Bernd Niemeier.

Höherer Organisationsgrad hilfreich
Die von der NGG geforderte höhere Tariftreue ließe sich auch ohne Allgemeinverbindlichkeitserklärung nach Ansicht des DEHOGA anders erreichen: „Die Tarifbindung entsteht, wenn der Arbeitgeber im DEHOGA und der Arbeitnehmer gleichzeitig in der NGG organisiert sind. Hätte die NGG einen höheren Organisationsgrad im Gastgewerbe, gäbe es automatisch eine höhere Tarifbindung – auch ohne Eingreifen der Politik. So einfach wäre das“, sagt Bernd Niemeier abschließend.  

Ansprechpartner: Thorsten Hellwig, Pressesprecher